Tim Jansen's Blog (deutsch) |
2005/09/01
Heute die Steuergesetze vereinfachen, morgen in den Krieg?
Ich habe ja schon viel Blödsinn aus der SPD-Ecke gehört, aber was Max von Liberty and Reason ausgegraben hat, finde ich schon beeindruckend. In einem Gespräch mit der Welt sagte Michael Müller (MdB, SPD-Fraktionsvize und Direktmandatsinhaber hier in Düsseldorf): Unser Hauptgegner ist die CDU und die Ideologie von Herrn Kirchhof. Sie wollen eine andere Republik. Denn Kirchhof ist der deutsche Vertreter der amerikanischen Neokonservativen um Cheney und Wolfowitz, die auch für den Irakkrieg verantwortlich sind. Wow. Worauf ich aber eigentlich seit einer Woche warte ist eine Reaktion der Steuerberater, die den Weltuntergang ohne ausreichende Zahl von Ausnahmeregelungen befürchten. Es hat länger gedauert, als ich erwartet habe, aber heute bin ich dann bei Spiegel Online fündig geworden: Ob die Vereinfachung so holzschnittartig funktioniert, ist zweifelhaft. Komplexe Lebenssachverhalte kann man so stark nicht vereinfachen. Es könnte zu Ungerechtigkeiten kommen. sagte dort Bettina Bethge von Bundesteuerberater-Kammer. Das errinnert mich daran, dass man mir diese Woche gesagt hat, dass mir bei einer Dienstreise von meiner staatlich festgelegten Verpflegungspauschale eine staatlich festgelegte Pauschale für das Frühstück abgezogen wurde, obwohl ich nachweislich das Hotel ohne Frühstück gebucht und bezahlt habe. Offenbar erlaubt es mir der Gesetzgeber nicht, nicht zu frühstücken - es sei denn, ich kann belegen, dass ich aus Dienstgründen nicht gefrühstückt habe. Der Fall, dass manche Menschen morgens einfach nicht essen möchten, ist in den zahlreichen Ausnahmeregelungen offenbar noch nicht vorgesehen. Ein Fall für Michael Müller? |